34. Annalise-Wagner-Preis

COVER Friederike Werner: Das ägyptische Geheimnis © VDG Verlag COVER Friederike Werner: Das ägyptische Geheimnis © VDG Verlag
Friederike Werner: Das ägyptische Geheimnis © VDG Verlag

 

Im Jahr 2025 lagen der Annalise-Wagner-Stiftung 82 Bewerbungen bzw. Vorschläge für den 34. Annalise-Wagner-Preis vor. Für jede bedankt sich die Annalise-Wagner-Stiftung mit großer Wertschätzung!

Die Vergabe des 34. Annalise-Wagner-Preis wurde möglich durch die Unterstützung des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte. Die Annalise-Wagner-Stiftung dankt herzlich!

 

Einstimmig entschieden Jury und Kuratorium:

Den Annalise-Wagner-Preis 2025 erhält die renommierte Heidelberger Kunsthistorikerin und Ägyptologin Dr. Friederike Werner für ihre innovative kulturhistorische Studie „Das ‚ägyptische‘ Geheimnis oder: Die verhüllten Tempel von Hohenzieritz und Berlin 1795/1850“

Verlag VDG arts + science Weimar 2024, ISBN 978-3897399815

Diese kulturhistorische Studie ist eine faszinierende Entdeckung „für Liebhaber geheimnisvoller Schlösser und erstaunlicher Geschichten über Götter, Herrscher, Gelehrte und Freimaurer. Erstmals kommt hier die gemeinsame Ägyptenfaszination der Mecklenburg-Strelitzer und Preußischen Herrscher des 18. und 19. Jahrhunderts ans Licht. Eine Hauptakteurin ist dabei die preußische Königin Luise, geborene Prinzessin zu Mecklenburg-Strelitz (1770–1810).“ (Verlag)

Verlag VDG arts + science Weimar

Leseprobe zum Titel „Das ‚ägyptische‘ Geheimnis“ von Dr. Friederike Werner (PDF)

Dr. Friederike Werner © Stefanie Jeske 
Dr. Friederike Werner © Stefanie Jeske

Dr. Friederike Werner
arbeitet seit langem interdisziplinär zur Begeisterung Europas für Altägypten. Dazu gehört auch ihre eindrucksvolle Publikation „Ägyptomanie in Preußen“ (2016), die ihr Interesse auf Schloss Hohenzieritz lenkte. Außerdem stellt sie Objekte aus Kunst und Kultur in ihren TV-Expertisen vor. Sie lebt in Heidelberg.

Website von Dr. Friederike Werner

 

Die Jury des Annalise-Wagner-Preises betont: Der Autorin gelingt sowohl inhaltlich als auch sprachlich eine „mitreißende Kunst-Geschichte“.
Dabei wird die Publikation „wissenschaftlichen Ansprüchen ebenso gerecht wie der Vermittlung ihres Stoffes an einen breiten Kreis von Interessierten“.
Mit „spürbarer Liebe für ihr Thema, akribisch im Detail und faktenreich eingebettet“ nimmt sie Leserinnen und Leser mit auf eine reich bebilderte und fesselnd erzählte, „spannende, fakten- und deutungsreiche Reise“ – in deren Mittelpunkt der »Ägyptische Saal« des Schlosses Hohenzieritz steht.


Vorschlag der Jury des 34. Annalise-Wagner-Preises (PDF)

 

Schloss Hohenzieritz © Annalise-Wagner-Stiftung
Schloss Hohenzieritz © Annalise Wagner Stiftung

Schloss Hohenzieritz, Ägyptischer Saal In: Krüger: Kunst- und Geschichtsdenkmäler des Freistaates Mecklenburg-Strelitz, Bd. 1,1921
Schloss Hohenzieritz, Ägyptischer Saal In: Krüger: Kunst- und Geschichtsdenkmäler des Freistaates Mecklenburg-Strelitz, Bd. 1, 1921

Schloss Hohenzieritz
war ab Ende des 18. Jahrhunderts die Sommerresidenz der Herzöge zu Mecklenburg-Strelitz. Es liegt so entlegen wie romantisch zwischen Neustrelitz und Neubrandenburg, ist bekannt für seinen Schlosspark, einen der frühesten Englischen Gärten in Europa, vor allem aber als Sterbeort der Königin Luise von Preußen. Dieses Kulturdenkmal mit seiner Luisen-Gedenkstätte gehört zu den Kulturgut-Schätzen der Staatlichen Schlösser, Gärten und Kunstsammlungen Mecklenburg-Vorpommern.

„Schloss und Schlossgarten von Hohenzieritz bilden ein Kulturdenkmal von hohem Wert. Dabei ist Hohenzieritz zugleich ein Ort, der sich wegen seiner Abgelegenheit und der alles überwölbenden Sterbegeschichte der Königin Luise leicht tiefer gehender Betrachtung entzieht.“ (Jury)

Der „Ägyptische Saal“ des Schlosses Hohenzieritz
entstand 1795 - vor 230 Jahren - auf der Grundlage der Ideen Herzog Carl II. zu Mecklenburg-Strelitz (1741–1816). Heute ist diese Innenraumgestaltung fast verloren, nur ein winziger Rest der Wandbemalung sowie qualitätsvolle historische Fotos erinnern an die einstige Pracht. Der „Ägyptische Saal“ gehört zu den Kulturgutverlusten infolge der historischen Brüche am Ende des Zweiten Weltkrieges vor 80 Jahren und in der Nachkriegszeit.

J. G. Ziesenis d. J : Porträt „Karl als Erbprinz“ (1770)“ : c wikimedia commons
J. G. Ziesenis d. J : Porträt „Karl als Erbprinz“ (1770)“ : © wikimedia commons
Carl II. zu Mecklenburg-Strelitz (1741-1816), Porträt von J. G. Ziesenis d. J. (1770)

J. F. A. Tischbein: Porträt „Kronprinzessin von Preußen in einer antikisierenden Landschaft“ (1796) © wikimedia commons
J. F. A. Tischbein: Porträt „Kronprinzessin von Preußen in einer antikisierenden Landschaft“ (1796) © wikimedia commons
Luise von Mecklenburg-Strelitz (1776-1810), Porträt „Kronprinzessin von Preußen in einer antikisierenden Landschaft“ (1776) von J. F. A. Tischbein

Dass Schloss Hohenzieritz ein Geheimnis birgt,
blieb mehr als 200 Jahre lang weder hinterfragt noch erforscht. Ein wissenschaftlicher Glücksfall war die spezielle Expertise der Kunsthistorikerin und Ägyptologin Dr. Friederike Werner. Sie wurde bereits in ihrer Dissertation sowie 2016 in ihrem Exzellenzprojekt der Universität Heidelberg zur „Ägyptomanie in Preußen“ auf das Thema aufmerksam. Seit 2017 forschte sie dazu neben ihrer hauptberuflichen Tätigkeit „in wissenschaftlicher Privatinitiative“ - mit großer Begeisterung, unkonventionellen Thesen, detailreicher Bildanalyse und erstaunlichem Ergebnis.

Dr. Friederike Werner fand „einen bisher weitgehend verborgenen Schlüssel
zur Lesart des ikonischen Ortes Schloss Hohenzieritz, zum Programm des „Ägyptischen Saals“ und dessen Verbindungen zur Gestaltung der Schlossfassade sowie des Schlossparks.
Dieser Schlüssel öffnet einen neuen, überraschenden Blick darauf, welche außergewöhnliche Bedeutung in und für Schloss Hohenzieritz Luise von Mecklenburg-Strelitz (1776-1810) hat, Tochter von Herzog Carl II. von Mecklenburg-Strelitz und preußische Königin.

Das neue Narrativ von Dr. Friederike Werner erzählt von der Idee Carls II. zu einem geheimen „Isis-Tempel“ für Königin Luise im Schloss Hohenzieritz – und es schlägt einen Bogen zum „Ägyptischen Tempel“ im Neuen Museum in Berlin und zu Königin Luises Sohn Friedrich Wilhelm IV. (1795-1861).

„Der Untertitel der Publikation - ‚Die verhüllten Tempel‘ - ist programmatisch und überaus bedeutend für das ‚neue‘ Ägyptenbild und intellektuelle Level dieses einzigartigen Schlosses. Damit tritt das tiefgreifende kulturelle Geheimnis Herzog Carls II. zu Mecklenburg-Strelitz zutage, das über Königin Luise als Mittlerin bis in die ‚preußische Ägyptomanie‘ seines Enkels König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen (1795-1861) um 1850 nachwirkte. ... Und immer noch sind Fragen offen, womit ganz im Sinne Carls II. das Geheimnis auch ein Geheimnis bleibt.“ (Dr. Friederike Werner).

Dr. Friederike Werners kulturhistorische Studie „Das ‚ägyptische‘ Geheimnis“ lässt regionalgeschichtlich nicht nur überraschende Facetten zum Fürstenhaus Mecklenburg-Strelitz aufleuchten, sondern vor allem zur „landes-, kultur- und personengeschichtlichen Lesart der historischen Region Mecklenburg-Strelitz im 18. und 19. Jahrhundert“.

Sie weitet den Blick für vielfältige Verknüpfungen dieser kleinen historischen Region mit „deutscher und europäischer Geistes-, Kunst- und Architekturgeschichte“.
Und sie setzt einen interessanten neuen Akzent für die Auseinandersetzung mit Luise zu Mecklenburg-Strelitz in Vorbereitung des 250. Geburtstages im Jahr 2026.
Und nicht zuletzt: Sie regt an zum Nachdenken über erstaunlich aktuelle Fragen:
Fragen zu den geografisch und zeitlich weiten Bögen kultureller Überlieferungen und Verbindungen und wie sie unsere Welt bis heute bereichern und prägen, Fragen zu Kunst und Kultur als gesellschaftliche Kommunikationsformen, zu deren Interpretationen und Instrumentalisierungen, Fragen zu Mythen und Macht, Fragen zu Herausforderungen und Chancen „stetigen Wandels“ von Wissen und Narrativen über unser „Woher und Wohin“ ...

 

Ihre Publikation soll, wünscht sich die Autorin,
ein anregender Ausgangspunkt sein für weitere interdisziplinäre Forschungen
sowie eine inspirierende Grundlage, um diese so lange unbekannten und unerzählten „Geschichten zur Geschichte“ an ihren historischen Orten in Erinnerung zu rufen, mit innovativen Ideen sichtbar zu machen, ihrer Faszination nachzuspüren und auch den Fragen, die sie uns heute stellen.
Das Buch schließt daher mit dem Gedanken „finis fabulae — initium fabulae“.

 

Presse

Dirk Handorf, Rezension zu „Das ‚ägyptische‘ Geheimnis“. – In:  Kulturerbe in Mecklenburg-Vorpommern, Band 14 (2024) (PDF)

Dr. Frank Wilhelm, Interview mit Dr. Friederike Werner, Nordkurier, 18. 5. 2024 (PDF)

Frank Pergande, Herzog Karl II. war ein Mann von Welt für Strelitz, Nordkurier 2. 6. 2025 (PDF)

Presseinformation der Annalise-Wagner-Stiftung zum 34. Annalise-Wagner-Preis (PDF)

 

Annalise Wagner (1903-1986) © Karbe-Wagner-Archiv
Annalise Wagner (1903-1986) © Karbe-Wagner-Archiv

Annalise Wagner am Luisentempel Neustrelitz © Karbe-Wagner-Archiv
Annalise Wagner am Luisentempel im Schlosspark Neustrelitz © Karbe-Wagner-Archiv

 

Für die Annalise-Wagner-Stiftung schließt sich mit der Preisvergabe 2025 auch ein Kreis zur Stifterin Annalise Wagner, sowohl zu ihrem bürgerschaftlichen Engagement als auch zu ihren „Herzens-Themen“ als  Heimatforscherin und Autorin.

Dr. Friederike Werner
leistete mit ihrer „wissenschaftlichen Privatinitiative“ für Erforschung und Publikation des „‘ägyptischen Geheimnisses“ von Schloss Hohenzieritz hervorragendes Bürgerengagement für das „historische Gedächtnis“ in der Region und weit darüber hinaus. Sie stellte zudem auch „einen typischen Stoff der Preisstifterin Annalise Wagner äußerst gelungen ins Zentrum europäischer Geistes-, Kunst- und Architekturgeschichte“. 

Annalise Wagner (1903-1986)
lebte den Gedanken von „Bürgerengagement“ für das „historische Gedächtnis der Region Mecklenburg-Strelitz“ mit Leidenschaft als Heimatforscherin, Autorin, Museums- und Archivgründerin. Die gemeinnützige Stiftung eines Preises für Texte, die dafür wichtig sind, gab sie testamentarisch mit erstaunlicher Zukunftsgewissheit weiter an nächste Generationen. Mit ihrem kompromisslosen Anspruch an die „Freiheit des Geistes“ fand Annalise Wagner immer wieder den Mut, als Autorin wie Publizistin auch regionalgeschichtliche Themen „in das Gedächtnis“ zu rufen, die in der DDR-Kultur- und Erinnerungspolitik nicht gewünscht oder mit „vorgeschriebenen Lesarten“ zu vermitteln waren. Dazu gehörten u. a. Erinnerungen an die „Adelsherrschaft“. Annalise Wagner hatte zum Mecklenburg-Strelitzer Fürstenhaus „eine verklärende Zuneigung“ (M. Zabel). So manche Aufsätze dazu blieben Manuskripte. 1981 konnte sie ihre 1978 geschriebenen „Erinnerungen an Hohenzieritz“ veröffentlichen im „Carolinum“, der in Göttingen erscheinenden Zeitschrift der Altschülerschaft des Neustrelitzer Gymnasiums Carolinum (... das von begründet wurde von Carl II.). Darin findet sich eine der wenigen in der DDR-Zeit veröffentlichten Abbildungen des „Ägyptischen Saals“. Anlässlich des 100. Geburtstages von Annalise Wagner gaben Altschülerschaft und Annalise-Wagner-Stiftung 1993 einen Sonderdruck neu heraus.

 

Die Preisverleihung des 34. Annalise-Wagner-Preises
findet im Rahmen des Norddeutschen Bücherfrühlings statt

am 27. Juni 2025 um 14.30 Uhr
in der Regionalbibliothek Neubrandenburg,
Marktplatz 1, 17033 Neubrandenburg

Die Laudatio hält Dr. Friederike Drinkuth, Abteilungsleiterin Schlösser und Gärten bei den Staatlichen Schlössern, Gärten und Kunstsammlungen Mecklenburg-Vorpommern.

Der Eintritt ist frei. Anmeldungen sind obligatorisch und ab sofort gern möglich
per Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.

10. Annalise-Wagner-Jugendpreis

Juri Kirchhefer (c) Petra Francesca
Juri Kirchhefer © Petra Francesca

Die Annalise-Wagner-Stiftung vergibt im Jahr 2024 zum 10. Mal den mit 200 Euro dotierten Annalise-Wagner-Jugendpreis, gefördert durch eine Spende von Frau Gisela Krull.

Er geht an den Poetry-Slam-Text „Heimkommen“ von Juri Kirchhefer aus Kiel.

Juri Kirchhefer
ist 20 Jahre alt. Er ist in Neubrandenburg aufgewachsen, lebt jetzt in Kiel und macht eine Ausbildung zum Notfallsanitäter.
Seit rund 2 Jahren ist Juri Kirchhefer auf Poetry Slams unterwegs, vorwiegend in Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein, aber auch in Hamburg oder im Ruhrgebiet. Im Jahr 2023 war er Poetry-Slam-Landesmeister von Mecklenburg-Vorpommern.

In seinem Text „Heimkommen“ reflektiert der junge Autor als Ich-Erzähler die Wieder-Begegnung mit dem Ort seiner Kindheit und Jugend, mit Neubrandenburg.
„Diesem Text habe ich über ein Gefühl geschrieben, das wahrscheinlich viele junge Leute kennen, nachdem sie weggezogen sind und plötzlich nur noch Besucher in ihrer Heimatstadt sind.“ (J. Kirchhefer) 

In der Begründung der Jury zum Annalise-Wagner-Jugendpreis 2024 heißt es u. a.:
„Im Text des 20-jährigen Autors erlebt der Ich-Erzähler die Rückkehr an den Ort seiner Kindheit und Jugend, nach Neubrandenburg.
Die heraufbeschworenen Erinnerungen sind geprägt von Momenten des Glücks und Wohlbefindens – und von Wehmut über einen Verlust:
den Verlust eines Menschen, dem das nicht mehr genügte und dessen Weggang der Autor als Flucht vor sich selbst empfindet.
Der Text mündet denn auch in die Erkenntnis, dass der Adressat sein früheres Ich ist.

Juri Kirchhefer setzt sich auf poetische Weise mit Heimat auseinander, ohne dafür diesen Begriff verwenden zu müssen, auch mit der eigenen womöglich verklärenden Sicht auf zunächst positive Empfindungen.
Der Text erkundet die Bindungskräfte des Vertrauten ebenso wie Motive für den Drang zu gehen. Zudem nutzt er Naturkräfte wie Wind und Wolken, um die innere Befindlichkeit des Erzählers zu spiegeln.

In sprachlich eindrucksvoller Qualität steht „Heimkommen“ für den Blick auf die Empfindungen, Träume und auch Konflikte junger Menschen in der Region, somit für die Intention des Annalise-Wagner-Preises. Der Annalise-Wagner-Jugendpreis soll die ... textliche Qualität würdigen und überdies den Preisträger wie auch andere junge Leute ermutigen, sich schreibend mit ihrer Lebenswelt auseinanderzusetzen.“

 

Die öffentliche Verleihung des 33. Annalise-Wagner-Preises an Prof. Dr. Carsten Gansel und des 10. Annalise-Wagner-Jugendpreises an Juri Kirchhefer fand am 28. Juni 2024 um 17 Uhr im Kulturquartier Mecklenburg-Strelitz in Neustrelitz statt. Die Feierstunde war zugleich ein Höhe- und Schlusspunkt des regionalen „Bücherfrühlings“.

EINLADUNG (PDF)

Die LAUDATIO für Juri Kirchhefer hielt Kulturjournalistin Susanne Schulz, Mitglied des Kuratoriums der Annalise-Wagner-Stiftung und der Jury des Jahres 2024.

Susanne Schulz: LAUDATIO für Juri Kirchhefer (PDF)

Den 10. Annalise-Wagner-Jugendpreis überreichten gemeinsam Herr Peter Modemann, Stellvertreter des Oberbürgermeisters der Stadt Neubrandenburg, Herr Nico Ruhmer, stellv. Bürgermeister der Stadt Neustrelitz und Herr Prof. Dr. Roman Frank Oppermann, Kuratoriumsvorsitzender.

Der Kuratoriumsvorsitzende schlug in seinen Worten zur Preisvergabe einen Bogen zur Stifterin, die mit 22 Jahren in Neustrelitz ihr erstes Buch veröffentlichte: „Es waren Gedichte - und auch sie erzählen von der Suche nach Identität, Toleranz, Liebe, nach selbstbestimmten Leben, über Heimat, über Gehen oder Bleiben.“ Und er schlug einen zweiten Bogen in die Stiftungsgeschichte: „Die Finanzierung der Dotierung Ihres Jugendpreises spendete Frau Gisela Krull aus Neustrelitz. Frau Krull war 1992 die zweite Preisträgerin in der Stiftungsgeschichte, ist 92 Jahre alt und bis heute aktive Forscherin zur Geschichte dieser Region,  in der sie einst eine neue Heimat fand.“ Prof. Dr. Oppermann gratulierte Juri Kirchhefer mit den Worten: „Im vergangenen Jahr waren Sie Poetry-Slam-Landesmeister in MV – und in diesem Jahr wollen wir Ihnen mit dem 10. Annalise-Wagner-Jugendpreis eine Freude machen. Die Annalise-Wagner-Stiftung wünscht Ihnen: viel Spaß an Fantasie und Kreativität, an Sprache und an Texten, viel Erfolg beim Poetry Slam – dem „Abenteuer Dichten“ – und einfach Freude beim Entdecken, wieviel Poesie in uns allen so schlummert!“

33. Annalise-Wagner Preis

COVER Gansel Reimann Biographie (c) Aufbau Verlag
COVER Carsten Gansel: Brigitte Reimann, die Biographie © Aufbau Verlag, 2023


Im Jahr 2024 lagen der Annalise-Wagner-Stiftung insgesamt 68 Bewerbungen und Vorschläge vor, davon 26 zu populärwissenschaftlichen oder wissenschaftlichen Sachtexten, 27 zu Belletristik verschiedener Genres und 15 zu Texten der Kinder- und Jugendliteratur. Darunter waren 23 Manuskripte. 36 Bewerbungen bzw. Vorschläge kamen aus dem Bundesland Mecklenburg-Vorpommern und 32 aus anderen Bundesländern oder Ländern.Einstimmig entschieden Jury und Kuratorium:


Prof. Dr. Carsten Gansel
erhält den mit 2500 Euro dotierten Annalise-Wagner-Preis 2024
für sein biografisches Sachbuch

„Ich bin so gierig nach Leben“: Brigitte Reimann, die Biographie,
das 2023 im Aufbau-Verlag erschien.

Mehr Informationen, Aufbau Verlag Berlin:

„Ich bin so gierig nach Leben“ – Brigitte Reimann : Die Biographie“, Autor: Carsten Gansel

„Ich bin so gierig nach Leben“ – Brigitte Reimann : Die Biographie, Autor: Carsten Gansel , Katalog Aufbau Verlag (PDF)


Die Vergabe des 33. Annalise-Wagner-Preis wurde möglich durch die Unterstützung des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte. Die Annalise-Wagner-Stiftung dankt herzlich!

 

In der Begründung der Jury heißt es u. a.:

„Die Schriftstellerin Brigitte Reimann (1933 – 1973) zählt zu den faszinierendsten Künstlerpersönlichkeiten der DDR. Ihr unangepasstes Leben und ihre literarischen Werke beschäftigen noch heute eine zahlreiche Leserschaft. Sie wird gerade international neu entdeckt. Der Neubrandenburger Literaturwissenschaftler Carsten Gansel hat die erste umfassende wissenschaftliche Biographie zur Autorin vorgelegt. Er bewertet ihr modernes Leben und Schaffen aus der intimem Kenntnis der Brüche der Epoche und ihrer literarischen Reflexion neu.

Dabei erschließt er unbekanntes Material zu Reimanns Herkunft und Schulzeit, ihren literarischen Anfängen und vielen maßgeblichen Wegpunkten ihres Lebens. Die jahrzehntelange Beschäftigung mit dem Leben und dem Schaffen der Autorin trägt dort reife Früchte, wo Carsten Gansel mit Zeitzeugengesprächen und recherchierten Archivalien die politischen und kulturpolitischen Auseinandersetzungen in Brigitte Reimanns Lebenszeit bildhaft und profund nachzuvollziehen versteht.

Carsten Gansels Suchbewegung geht gleichermaßen in die Breite wie in die Tiefe, wenn er die Konflikte um Literatur und Gesellschaft parallel detailliert schildert. Der Gewinn für die Leser besteht nicht zuletzt darin, mit seinen Schilderungen Brigitte Reimanns faszinierende Persönlichkeit in den Kämpfen ihrer Zeit einsehbar zu machen. Ohne die beobachtende Distanz des Literaturwissenschaftlers zu verlassen, kommt Carsten Gansel der Autorin Brigitte Reimann dabei sehr nahe.“

Mehr Informationen:
Vorschlag der Jury des 33. Annalise-Wagner-Preises (PDF)

 

Der Regionalbezug des Preisträgertextes 2024 stellt sich her über den Inhalt des Textes und den Lebensort des Autoren.

Brigitte Reimann (1933-1973) 

lebte in Burg, in Hoyerswerda - und in ihrer letzten Heimatstadt Neubrandenburg. Hier wohnte die Schriftstellerin von 1968 bis 1973, war aktiv in der regionalen Kultur- und Literaturlandschaft, rang schwer erkrankt um die Fertigstellung ihres wichtigsten Romans „Franziska Linkerhand“.
Prof. Dr. Carsten Gansel beleuchtet aus der Perspektive ihres Lebens und Schreibens auch ein spannendes DDR-Kapitel regionaler Zeit-, Kultur- und Literaturgeschichte neu.
Zu den Forschungsgrundlagen des Biografen gehörte u. a. Brigitte Reimanns Nachlass, der im Archiv des Literaturzentrums Neubrandenburg e. V. im Neubrandenburger Brigitte-Reimann-Literaturhaus bewahrt wird.

Carsten Gansel (c) Frank Wilhelm
Carsten Gansel © Frank Wilhelm

Prof. Dr. Carsten Gansel

ist Professor i. R. für Neuere Deutsche Literatur an der Universität Gießen. Er arbeitete unter anderem zu Gotthold Ephraim Lessing, Hermann Hesse, Hans Fallada, Johannes R. Becher, Hans Werner Richter, Otfried Preußler, Uwe Johnson, Anna Seghers, Brigitte Reimann, Christa Wolf, Jenny Erpenbeck, Erich Loest oder Erwin Strittmatter. Lehr- und Forschungsschwerpunkte sind die Deutsche Literatur des 19.-21. Jahrhunderts, Deutsche Literatur nach 1945 (DDR, Bundesrepublik), System- und Modernisierungstheorie, kulturwissenschaftliche Gedächtnisforschung, Kinder- und Jugendliteratur, Medien- und Filmanalyse, Literaturkritik, Popkultur und Adoleszenzforschung, Evolution und Literatur, Narratologie. Als Autor und Herausgeber von über 100 Werken und mehr als 400 Publikationen verantwortete er u. a. die Neuedition von Heinrich Gerlachs »Durchbruch bei Stalingrad« (1945/2016), die er 2012 in einem russischen Militärarchiv auffand. Die Edition sorgte international für Aufsehen und wurde in mehrere Sprachen übersetzt. Auch seine Biographie zu Otfried Preußler wurde hochgelobt. Carsten Gansel ist vielfältig engagiert, u. a. als Sprecher des Wissenschaftlichen Beirates der Arbeitsstelle für Lessing-Rezeption, als Vorsitzender der Jury zur Verleihung des Uwe-Johnson-Literaturpreises sowie des Uwe-Johnson-Förderpreises, als Vorsitzender der Mecklenburgischen Literaturgesellschaft, als Vorsitzender der Christa-Wolf-Gesellschaft, als Mitglied des PEN-Zentrums Deutschland. 2017 wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt und 2024 in die Leibniz-Sozietät gewählt. Prof. Dr. Carsten Gansel ist in Neubrandenburg zu Hause. (Stand 2024/05)

Mehr Informationen: 
Prof. Dr. Carsten Gansel, Kurz-Vita (PDF)

Presse

Presseinformation Annalise-Wagner-Stiftung 2024 (PDF)

Presseinformation Vier-Tore-Stadt Neubrandenburg (PDF)

 

Preisverleihung

Die öffentliche Verleihung des 33. Annalise-Wagner-Preises an Prof. Dr. Carsten Gansel und des 10. Annalise-Wagner-Jugendpreises an Juri Kirchhefer fand am 28. Juni 2024 um 17 Uhr im Kulturquartier Mecklenburg-Strelitz in Neustrelitz statt. Die Feierstunde war zugleich ein Höhe- und Schlusspunkt des regionalen „Bücherfrühlings“.

EINLADUNG (PDF)

Die LAUDATIO für Prof. Dr. Carsten Gansel hielt Frau Dr. Irmtraud Gutschke.
Frau Dr. Irmtraud Gutschke ist bekannt als Literaturwissenschaftlerin und Autorin, insbesondere von Biografien und Publikationen zur sowjetischen Literatur und zur DDR-Literatur sowie als engagierte Journalistin und Literaturkritikerin. 2022 wurde sie ausgezeichnet mit dem Dietrich-Oppenberg-Medienpreis der Stiftung PresseHaus der Neuen Ruhr-, Neuen Rhein Zeitung sowie der Stiftung Lesen.
Mehr Informationen: Autorinnen-Homepage Dr. Irmtraud Gutschke

Die Laudatio machte aufmerksam auf die außergewöhnliche Leistung des Neubrandenburger Literaturwissenschaftlers, dessen erste wissenschaftliche Biographie Brigitte Reimanns die “wirkliche Wirklichkeit“ (Anna Seghers) dieses Lebens aufspüre und so davon erzähle, dass „gewissermaßen zugleich eine Geschichte der DDR“ für diesen Zeitraum entstehe. Zugleich gelinge ihm ein „fulminantes erzählerisches Werk“, „das beim Lesen durch den Wechsel der Perspektiven in Atem hält“.

„Es ist selten, dass Literaturwissenschaft so zu packen vermag. Carsten Gansel hat es geschafft, dass ich beim Lesen Brigitte Reimann vor mir sah, ja dass ich sie mir als Freundin wünschte. Das verdanke ich seinem immensen Fleiß, seiner wissenschaftlichen Energie und seinem erzählerischen Talent, seiner Einfühlungskraft in das Leben einer ebenso selbstbewussten wie auch immer in ihrem Selbst gefährdeten Frau und nicht zuletzt seinem Bekennermut in turbulenten Zeiten.“
(Dr. Irmtraud Gutschke)

Dr. Irmtraud Gutschke: LAUDATIO für Prof. Dr. Carsten Gansel (PDF)

Den 33. Annalise-Wagner-Preis überreichten gemeinsam Herr Peter Modemann, Stellvertreter des Oberbürgermeisters der Stadt Neubrandenburg, Herr Nico Ruhmer, stellv. Bürgermeister der Stadt Neustrelitz und Herr Prof. Dr. Roman Frank Oppermann, Kuratoriumsvorsitzender.

Prof. Dr. Carsten Gansel: DANKWORT (PDF)

Musikalisch begleitete Pianist David Kantel aus Neustrelitz die Feierstunde am Flügel mit Musik von Frederic Chopin – einem Lieblingskomponisten von Brigitte Reimann - und schuf eine stimmige, berührende Atmosphäre.

Rund 50 Gäste nahmen an der Preisverleihung teil und tauschten anschließend in Gesprächsrunden Gedanken aus mit Preisträger, Jury- und Gremienmitgliedern; der Förderverein der Regionalbibliothek unterstützte das Beisammensein mit der Finanzierung des Caterings. Ein Büchertisch der Neustrelitzer Buchhandlung „Frau Rilke“ verlockte zum Blättern im Preisträgerbuch und in aktuellen Neuausgaben von Romanen und Erzählungen Brigitte Reimanns.

 

Die Regionalbibliothek Neubrandenburg begleitete die Preisverleihung von Mai bis Juli 2024 mit Ausstellungen aus den Bibliotheks-Sammlungen zu aktuellen und historischen Publikationen von und über Schriftstellerin Brigitte Reimann sowie zur Vielfalt von Biografien unter den Preisträgerbüchern des Annalise-Wagner-Preises.

Im Rahmen des Kulturherbstes Mecklenburgische Seenplatte, der Uwe-Johnson-Tage sowie der Tage der politischen Bildung in Mecklenburg-Vorpommern 2024 lädt die Regionalbibliothek ein zur  

Autorenlesung von Prof. Dr. Carsten Gansel
aus seiner Brigitte-Reimann-Biographie
am 19. September um 18.30 Uhr.

Die Lesung moderiert Dr. Margrid Bircken, Brigitte-Reimann-Gesellschaft e. V..

Eintritt 6,00 / ermäßigt 3,00 Euro, VVK und Reservierung, 0395 / 5551355, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Ein außergewöhnliches Angebot ergänzt diese Preisträgerlesung:

Das Neubrandenburger Literaturzentrum lädt alle Interessierten herzlich ein,    

am 19. September  bereits um 15 Uhr
im Literaturhaus "Brigitte Reimann" in der Gartenstraße 6 vorbeizuschauen

 „Auf einen Kaffee bei Brigitte R." 

Eingeladen wird zu einer kleinen Zeitreise bei Kaffee und Kuchen in die Neubrandenburger Zeit der Schriftstellerin Brigitte Reimann (1933-1973) anhand von historischen Fotos, Zitaten aus Tagebüchern und Briefen.

Zu entdecken gibt es außerdem die Ausstellung zu Leben und Werk der Autorin, Brigitte Reimanns Bücher und Möbel – und ein besonderes Dokument aus dem Brigitte-Reimann-Archiv. 

Der Eintritt ins Literaturhaus ist frei, Anmeldung bitte per Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder Telefon an 0395 571 918 0.

 

Kontakt und mehr Informationen: Annalise-Wagner-Stiftung, c/o Regionalbibliothek, Marktplatz 1, 17033 Neubrandenburg, 0395 / 5551333, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

32. Annalise-Wagner Preis

Cover des Buches „Du stirbst im Fliegen“ von Jörn van Hall © Quintus-Verlag
Cover des Buches „Du stirbst im Fliegen“ von Jörn van Hall © Quintus-Verlag

Der mit 2500 Euro dotierte Annalise-Wagner-Preis 2023 geht an die Erzählung „Du stirbst im Fliegen“ von Jörn van Hall. Sie ist Jörn van Halls Prosa-Debüt und erschien 2022 im Quintus-Verlag in Berlin.

Die Ausschreibung und Vergabe des 32. Annalise-Wagner-Preis wurde möglich durch die Unterstützung der Sparkasse Neubrandenburg-Demmin und des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte.  Die Annalise-Wagner-Stiftung dankt herzlich!

73 Bewerbungen und Vorschläge lagen der Annalise-Wagner-Stiftung vor. Von den 35 Bewerbungen und 38 Vorschlägen kamen 48 aus dem Bundesland Mecklenburg-Vorpommern und 25 aus anderen Bundesländern bzw. Ländern. Sie beziehen sich auf 45 Publikationen und 28 Manuskripte. Bei 37 Bewerbungen und Vorschlägen geht es um belletristische Werke, 32 bringen populärwissenschaftliche oder wissenschaftliche Sachtexte ein und 4 machen aufmerksam auf Texte der Kinder- und Jugendliteratur. Für jeden Vorschlag und jede Bewerbung bedankt sich die Annalise-Wagner-Stiftung mit großer Wertschätzung!

Einstimmig votierten Jury und Kuratorium für die Auszeichnung der Erzählung „Du stirbst im Fliegen“ von Jörn van Hall. In der Begründung der Jury heißt es: „Du stirbst im Fliegen“ – ein kleines Meisterwerk mit großer Strahlkraft.“  

Jörn van Hall erzählt die Geschichte der an Demenz erkrankten Opernsängerin Helene und des aus seiner iranischen Heimat geflüchteten Mourad. Tag für Tag wartet dieser in der norddeutschen Container-Unterkunft auf den Brief, der über sein Leben entscheiden soll. Und er verzweifelt zusehends, bis sein heimlicher Freund Ole ihm im Haus der Mutter ein Zimmer anbietet. Im Gegenzug soll Mourad sich um die achtzigjährige Helene kümmern, die mehr und mehr vergisst. Mit seiner Hilfsbereitschaft und den stimmungsvollen Erzählungen über seine Heimat und Träume gewinnt Mourad die Sympathien von Helene, Nachbarin Maike und der Briefträgerin Irma. Nur der verwitwete Frithjoff, Maikes Vater und Helenes Verehrer, bleibt misstrauisch. Diese Dorfgemeinschaft ist „– Tür an Tür lebend – auch eine Art Notgemeinschaft. In der jede(r) um die fein gewebten Fäden von Schicksal, Schuld und Verantwortung weiß. Ohne, dass diese benannt werden müssten. [Zitate: Vorschlag der Jury des 32. Annalise-Wagner-Preises, Text: Kathrin Matern]“ Am Ende muss Mourad über sein Leben entscheiden – allein …

Die Jury betont: „Im Sinne der Stifterin fordert der Text heraus zum Nachdenken über Heimat und Identität. Dabei überlässt er den Lesenden eine eigenständige Perspektive auf scheinbar vertraute wie auf vermeintlich fremde Lebensumstände in der gegenwärtigen gesellschaftlichen Situation.“

Sensibel und subtil regt diese Erzählung an zum Nachdenken über vielschichtige zeitgeschichtliche Themen wie „Flucht, Vertreibung, Verstrickung, Teilung, Revolution, Abwanderung, Homophobie, familiäre Autoritäten, drohende Hinrichtung“.

Das gelingt Jörn van Hall „mit großer Sprachkraft und Stilsicherheit und vor allem ohne Klischees“.

„Knappe, sehr präzise, manchmal beinah raue Sätze“ lassen alles, was wir nicht erinnern und bedenken wollen, „umso schärfer zutage treten“. Jörn van Halls „Kunst des Auslassens“ eröffnet einen „Kosmos“ von Assoziationen. Die „poetische Kraft“ der Erzählung ist beeindruckend – und der kurze Text wirkt lange nach.

Intensiv poetisch verdichtet und inhaltlich erstaunlich vielschichtig in Themen wie Blickwinkeln stellt diese Erzählung Fragen, die sowohl von zeitgeschichtlicher Aktualität und gesellschaftlicher Brisanz sind als auch zur Auseinandersetzung mit menschlichen Werten und Prinzipien anregen.

Mit Empathie ohne Gefühligkeit und mit weitem geografischen wie historischen Horizont lässt die Erzählung nachdenken über so komplexe Themen wie z. B. Heimat und Identität, Migration und Integration, Miteinander und Einsamkeit, Freiheit und Selbstbestimmung, Menschenwürde und Menschlichkeit, Erinnern und Vergessen... –  über Fragen und Werte, die heute und künftig an Facetten und an Gewicht gewinnen.

Erzählt wird von diesen „großen“ Themen mit sensibel gezeichneten Bildern aus einem „kleinen“ Mikrokosmos norddeutscher dörflicher Nachbarschaft, fokussiert auf eine Handvoll literarischer Personen und deren verwobene Geschichten.

Dafür findet die ganz eigene Sprachkraft Jörn van Halls prägnante Sätze, treffende Dialoge, poetische Bilder; die Erzählung wird in „Kapitel-Miniaturen“ komponiert. Dieser sprachlich dichte, poetische Prosa-Text zieht in seinen Bann. Ohne zu überwältigen und zu bedrängen öffnet er einen Assoziationsraum, um die subtil eröffneten Fragen mit eigenen Erinnerungen, Erfahrungen, Welt-, Geschichts- und Zukunftsbildern zu beleuchten und zu bedenken.

Jörn van Halls Erzählung „Du stirbst im Fliegen“ ist sowohl sprachästhetisch von hervorragender Qualität als auch thematisch von herausragender Relevanz.
Mit der Preisvergabe 2023 macht der Annalise-Wagner-Preis zum sechsten Mal auf Belletristik aus der oder über die Region rund um Neubrandenburg und Neustrelitz aufmerksam. Zum zweiten Mal in der Stiftungsgeschichte (zuerst 2004) geht der Annalise-Wagner-Preis an einen Text, dessen Bezug zur Region nicht über die Verortung des Textes hergestellt wird, sondern dessen Autor hier lebt.

Mehr Informationen: Quintus-Verlag Berlin, Jörn van Hall: Du stirbst im Fliegen

Verlagsinformation zu Jörn van Halls Erzählung „Du stirbst im Fliegen“ (PDF)

Jörn van Hall  © Barbara Dietl
Jörn van Hall  © Barbara Dietl

Jörn van Hall, Jahrgang 1970, absolvierte sein Jurastudium in Hannover und Berlin. Nach Abschluss des Referendariats am Berliner Landgericht ging er im Jahr 2000 nach London und arbeitete dort als Editor für die Legalease Ltd. Von 2007 bis 2021 war er im deutschen Verlagswesen tätig und betreute als Kurator Projekte zu Kunst- und Kulturthemen mit Bezug zum Deutschen Kaiserreich und der Weimarer Republik. Jörn van Hall lebt als Schriftsteller, Lyriker und Übersetzer in Neustrelitz und Berlin.

„Die Auszeichnung mit dem Annalise-Wagner-Preis rührt und ehrt mich sehr. Ich fühle mich in meiner schriftstellerischen Arbeit bestärkt und in meinem Anliegen, Selbstverständlichkeiten einzufordern, wie sie Annalise Wagner, da bin ich mir sicher, gern er- und gelebt hätte: ‚Du bist ein Mensch‘, schrieb sie, ‚bist wie die Erde / so schillernd in tausend Farben.‘ Es ist an uns, nach diesen Zeilen zu leben, zu lieben.“  Jörn van Hall, Mai 2023

Mehr Informationen: Autoren-Homepage Jörn van Hall

Vorschlag der Jury des 32. Annalise-Wagner-Preises (PDF)

Presseinformation zum 32. Annalise-Wagner-Preis (PDF)

Presse, Auswahl

Tobias Lemke: Schriftsteller Jörn van Hall erhält Neubrandenburger Literaturpreis. – In: Nordkurier : Strelitzer Zeitung (2023 06 14). – S. 13 (PDF)

Preisverleihung

Die öffentliche Verleihung des 32. Annalise-Wagner-Preises an Jörn van Hall fand am 23. Juni 2023 um 17 Uhr im Haus der Kultur und Bildung in Neubrandenburg statt und verband im Rahmen des Neubrandenburger Bücherfrühlings die Erinnerung an den 775. Stadtgeburtstag der Kreisstadt mit dem Andenken an den 120. Geburtstag der Stifterin am 19. Juni 2023. Die Regionalbibliothek begleitete die Vorbereitung der 32. Verleihung des Annalise-Wagner-Preises im Mai und Juni 2023 mit einer attraktiven Vitrinen-Ausstellung und dem „BiboCafe Annalise“ zum 120. Geburtstag Annalise Wagners am 19. Juni 2023.  

EINLADUNG (PDF)

Die LAUDATIO für Jörn van Hall hielt die Schriftstellerin Kerstin Hensel.
Prof. Kerstin Hensel ist eine der angesehensten deutschsprachigen Lyrikerinnen, schreibt außerdem Erzählungen, Romane, Theaterstücke, Hörspiele, Essays oder Kinderbücher und ist seit 2001 Professorin für Verssprache und Diktion an der Berliner Hochschule für Schauspielkunst »Ernst Busch«. Sie wurde ausgezeichnet u. a. mit dem Anna-Seghers-Preis, Leonce-und-Lena-Preis, Lessingpreis oder Ida Dehmel-Literaturpreis, ist Mitglied der Sächsischen Akademie der Künste, der Akademie der Künste Berlin sowie des PEN.
Mehr Informationen: Autorinnen-Homepage Kerstin Hensel

Prof. Kerstin Hensel: LAUDATIO für Jörn van Hall (PDF)

Den 32. Annalise-Wagner-Preis überreichten gemeinsam Herr Silvio Witt, Oberbürgermeister der Stadt Neubrandenburg, Herr Andreas Grund, Bürgermeister der Stadt Neustrelitz und Herr Prof. Dr. Roman Frank Oppermann, Kuratoriumsvorsitzender.

Jörn van Hall: DANKWORT (PDF)

Außergewöhnliche musikalische Akzente setzten Avelina Neye (Saxophon) und Joe Schröder (Akkordeon). Beide sind Erste Preisträger des Bundeswettbewerbes Jugend musiziert 2023 und Frühstudenten an der Young Academy Rostock der Hochschule für Musik und Theater Rostock. Avelina Neye (17) gehört zu den größten Musiktalenten in Mecklenburg-Vorpommern, hat schon viele Preise gewonnen, steht auf nationalen und internationalen Bühnen und wird von mehreren Stiftungen gefördert.

Rund 100 Gäste nahmen an der öffentlichen Preisverleihung teil und folgten anschließend gern der Einladung zu Gesprächen mit Preisträger, Jury- und Gremienmitgliedern, die der Förderverein der Regionalbibliothek mit der Finanzierung des Caterings unterstützte. Die Buchhandlung Thalia sorgte für Gesprächsstoff mit Entdeckungen in neuer Regionalliteratur – und für zahlreiche signierte Preisträgerbücher.

Kontakt und mehr Informationen: Annalise-Wagner-Stiftung, c/o Regionalbibliothek, Marktplatz 1, 17033 Neubrandenburg, 0395 / 5551333, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

 

 

31. Annalise-Wagner-Preis

Cover

Cover Fasshauer Robin vom See Band 1 bis 4 © Magellan Verlag

Ulrich Fasshauer © A. R. Laub

Ulrich Fasshauer © A. R. Laub

Die Bande zur Rettung der Gerechtigkeit / Ulrich Fasshauer ; mit Illustrationen von Alexander von Knorre. -
1. Auflage - Bamberg : Magellan, 2019. - 157 Seiten, Illustrationen. - ISBN 978-3-7348-4054-8
(Robin vom See ; Band 1)

Die Jagd nach der graugrünen Gefahr / Ulrich Fasshauer ; mit Illustrationen von Alexander von Knorre. -
1. Auflage - Bamberg : Magellan, 2019. - 157 Seiten,  Illustrationen. - ISBN 978-3-7348-4055-5
(Robin vom See ;Band 2)

Das Sturmtief über Schikagow / Ulrich Fasshauer ; mit Illustrationen von Alexander von Knorre. –
1. Auflage - Bamberg : Magellan, 2020. - 158 Seiten, Illustrationen. - ISBN 9783734840562
(Robin vom See ; Band 3)

Das Endspiel um die Dorfschule / Ulrich Fasshauer ; mit Illustrationen von Alexander von Knorre. -
1. Auflage - Bamberg : Magellan, 2020. - 157 Seiten, Illustrationen. - ISBN 9783734840579
(Robin vom See ; Band 4)


Die Vergabe des 31. Annalise-Wagner-Preis wurde unterstützt durch einen Zuschuss des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte.
Die Annalise-Wagner-Stiftung dankt herzlich!

Im Jahr 2022 lagen der Jury des Annalise-Wagner-Preises 68 Bewerbungen und Vorschläge vor. Von den 23 Bewerbungen und 45 Vorschlägen kamen 46 aus dem Bundesland Mecklenburg-Vorpommern und 22 aus anderen Bundesländern. Sie bezogen sich auf 52 Publikationen und 16 Manuskripte. Darunter waren 29 belletristische Werke, 34 populärwissenschaftliche oder wissenschaftliche Sachtexte und 6 Titel der der Kinder- und Jugendliteratur.  Die Jury arbeitet unter schwierigen Pandemie-Bedingungen. Im März und April 2022 wurden die höchsten Infektionszahlen des gesamten Pandemiegeschehens registriert. Allen Jurorinnen und Juroren dankte der Vorstand herzlich für ihr außergewöhnliches bürgerschaftliches Engagement.

Einstimmig schlug die Jury dem Kuratorium der Annalise-Wagner-Stiftung vor, den 31. Annalise-Wagner-Preis zu vergeben an die vierbändige Kinderbuch-Serie „Robin vom See“ von Ulrich Fasshauer, erschienen im Magellan Verlag.

Zum ersten Mal geht der Annalise-Wagner-Preis an Kinderliteratur. Die Jury wählte die Kinderbuch-Reihe „Robin vom See“ aus 68 Einreichungen aus, weil sie „im Sinne der Stifterin Sympathie für die Region und ihre Menschen verbindet mit einem genauen – in diesem Fall überdies kindgerechten – Blick auf gesellschaftliche Entwicklungen und Probleme sowie einer überaus gelungenen sprachlichen Gestaltung.“ Diese Kinderbücher „ermutigen zum Nachdenken über individuelle und gesellschaftliche Werte“ und ihr „leichtfüßiger Erzählton macht die Lektüre für Kinder wie für Erwachsene zum Genuss.“ 1

Die Reihe „Robin vom See“ erscheint im Magellan Verlag und besteht aus den Bänden „Die Bande zur Rettung der Gerechtigkeit“, „Die Jagd nach der graugrünen Gefahr“, „Das Sturmtief über Schikagow“ und „Das Endspiel um die Dorfschule“.

Diese vier humorvollen Leseabenteuer für Kinder ab 9 Jahren spielen an fiktiven Handlungsorten in der Mecklenburgischen (Klein-)Seenplatte zwischen Fürstenberg, Priepert und Mirow. (Mehr: https://www.klein-seenplatte.de/de/ , https://www.amt-mecklenburgische-kleinseenplatte.de/)

Sie können einzeln gelesen werden, gemeinsam aber öffnen sie einen leicht lesbar, lebensnah und warmherzig „gestalteten Mikrokosmos, der aktuelle Probleme aus kindlicher Perspektive aufgreift und ihnen glaubwürdige Wertvorstellungen gegenüberstellt“. 2  


In der Jurybegründung heißt es u. a.: „Die Geschichten lassen den Leser am Leben des etwa zehnjährigen Robin teilhaben, der auf dem Campingplatz seines Vaters in einer Freiheit kindlichen Handelns aufwächst, wie sie heute selten geworden scheint. Zugleich bündelt sich in seiner Lebenswelt ein Abbild unserer Zeit. Die Abenteuer des Titelhelden und seiner Freunde kreisen etwa um Mobbing, die Verselbstständigung medialer Sensationsgier, Konflikte in Patchworkfamilien oder Probleme des ländlichen Raums wie die drohende Schließung einer Schule, gegen die sich die Kinder mit wahrhaft demokratischer Finesse zur Wehr setzen. Immer wieder muss sich Robin damit auseinandersetzen, dass ein faires, gerechtes, seinen eigenen Idealen entsprechendes Handeln nicht immer bequem und einfach ist. Auf diese Weise werden Wertvorstellungen unaufdringlich hinterfragt und gefestigt – unter Vermeidung plakativer, moralisierender Botschaften. Phantasiegespräche mit der früh verstorbenen Mutter geben der Figur eine weitere emotionale, sensibel gestaltete Ebene.“ 3

Der Annalise-Wagner-Preis für die Kinderbuchreihe „Robin vom See“ setzt in der Region ein kleines, aber außergewöhnliches Zeichen für den unschätzbaren Wert von Literatur und Lesen für jedes Kind, für die - nicht zuletzt durch die Corona-Pandemie - dringend notwendige Intensivierung von Literatur- und Leseförderung für Kinder im Sinne des Nationalen Lesepakts, für die Wertschätzung hervorragender Kinderliteratur in der gesellschaftlichen Kommunikation. Am Beispiel von Ulrich Fasshauers Kinderbüchern lässt sich zudem mit Blick auf den Feriensommer 2022 wunderbar motivieren: Lesen und Vorlesen – das macht einfach Spaß!

1 Jurybegründung zur Vergabe des 31. Annalise-Wagner-Preises / Susanne Schulz. Neubrandenburg, 2022
2 Jurybegründung zur Vergabe des 31. Annalise-Wagner-Preises / Susanne Schulz. Neubrandenburg, 2022
3 Jurybegründung zur Vergabe des 31. Annalise-Wagner-Preises / Susanne Schulz. Neubrandenburg, 2022


Ulrich Fasshauer

Ulrich Fasshauer, 1973 in Köln geboren, aufgewachsen in Türnich, Marburg und Krefeld, studierte Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft in Köln und Paris und arbeitete anschließend als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität zu Köln. 2010 zog er von Wuppertal nach Berlin, lektoriert seitdem Drehbücher und schreibt Kinderbücher. 2011/12 war er Stipendiat der Akademie für Kindermedien in Erfurt. 2017 wurde sein Kinderbuchdebüt „Das U-Boot auf dem Berg“ für den Oldenburger Kinder- und Jugendbuchpreis nominiert. Es folgte die Reihe „Robin vom See“, deren erster Band 2019 für den Zürcher Kinderbuchpreis nominiert war. Demnächst erscheint sein neues Kinderbuch „Insel der Genies - Schummelkönig“.

„Es ist mir eine große Ehre und eine noch größere Freude, mit dem Annalise-Wagner-Preis eine Auszeichnung aus der Heimat meiner Hauptfigur Robin zu erhalten. Besonders glücklich bin ich, dass die Reihe als Ganzes bedacht wird, da die vier Bände für mich von der ersten Idee an eng zusammengehörten. Die Offenheit und Weite der Mecklenburger Seen schien mir der ideale Kosmos für Geschichten aus einer Kindheit in ihrer schönsten Phase. Der Radius ist groß, die Erwachsenen fern, und die Kinder erproben in ganz natürlicher Weise, wie das geht: leben. Und miteinander leben. Auch mir persönlich offenbarte das Labyrinth der Seen ganz neue Erfahrungen. Auf mehrtägigen Paddeltouren werde ich ruhig und glücklich. Der Körper erlangt eine ganz andere Leichtigkeit und der Blick schärft sich für Details. Es ist nicht die Flucht ins Idyllische, es ist Erdung – auch wenn sie zu einem nicht unbeträchtlichen Teil auf dem Wasser stattfindet. Kindern diesen Reichtum zu vermitteln, ist mein großes Anliegen. Darin gesehen und von einer Jury vor Ort gewürdigt zu werden, bestärkt mich in meiner Arbeit, und ich bedanke mich von ganzem Herzen für den wundervollen Preis.“
Ulrich Fasshauer, im Mai 2022

Jurybegründung  (PDF)

Presseinformation (PDF)

Presse, Auswahl

Die Kinderbuch-Reihe „Robin vom See“ wurde mit dem Annalise-Wagner-Preis 2022 ausgezeichnet. – In Stadtanzeiger : Amtsblatt der Vier-Tore-Stadt Neubrandenburg (2022-06-29). – S. 3 (PDF)

Susanne Schulz: Vom Urlaub an der Seenplatte inspiriert: Berliner Autor in Neustrelitz geehrt. – In: Nordkurier (2022-06-27). – S. 15 (PDF)

Lesen-in-Deutschland.de : 31. Annalise-Wagner-Preis 2022 : Kinderbuch-Reihe „Robin vom See“ überzeugte die Jury

Preisverleihung

Die öffentliche Verleihung des 31. Annalise-Wagner-Preises an Ulrich Fasshauer fand am 24. Juni 2022 ab 17 Uhr im Kulturquartier Mecklenburg-Strelitz in Neustrelitz statt. Gemäß geltender Regeln zur Bekämpfung der Corona-Pandemie gab es keine Kontaktbeschränkungen, wurden um gegenseitige Rücksichtnahme gebeten und das Publikum im Schachbrettschema platziert.

EINLADUNG (PDF)

Ein außergewöhnliches Zeichen der Wertschätzung für „Robin vom See“ und Preisträger Ulrich Fasshauer eröffnete die Feierstunde: das Video-Grußwort von MdB Erik von Malottki, direktgewählter Abgeordneter des Deutschen Bundestages für den Wahlkreis 16 Mecklenburgische Seenplatte I – Vorpommern-Greifswald II.  Im Bundestag vertritt Herr von Malottki die SPD-Fraktion in den Ausschüssen für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und Petitionsausschuss.  Als Stellvertreter gehört er dem Bildungsausschuss an. (Stand 24.6.2022)

Und Außergewöhnliches schloss sich an: die erste „Kinder-Laudatio“ in der Stiftungsgeschichte des Bundeslandes, gehalten von Carl August Zabel, 10 Jahre, aus Neustrelitz.  

Carl August Zabel: KINDERLAUDATO auf „Robin vom See“ von Ulrich Fasshauer (PDF)

Die Laudatio für Ulrich Fasshauer hielt Frau Dr. Kristina Bismarck, Akademische Oberrätin am Lehrstuhl für Didaktik der deutschen Sprache und Literatur an der Otto-Friedrich-Universität in Bamberg. Ihr Forschungsschwerpunkt ist eine Unterrichtspraxis, die auf eine ganzheitliche Bildung abzielt und Lernende in ihrer gesamten Persönlichkeit stärken will. Studierende der Otto-Friedrich-Universität Bamberg erarbeiteten mit Frau Dr. Bismarck die Publikation „Robin vom See – Die Bande zur Rettung der Gerechtigkeit. Materialien für den Unterricht“. (PDF)

Dr. Kristina Bismarck: LAUDATIO für Ulrich Fasshauer (PDF)

Den Annalise-Wagner-Preis überreichten gemeinsam Herr Dominik Meyer zu Schlochtern in Vertretung des Oberbürgermeisters der Stadt Neubrandenburg, Herr Andreas Grund, Bürgermeister der Stadt Neustrelitz und Herr Prof. Dr. Roman Frank Oppermann, Kuratoriumsvorsitzender.

Ulrich Fasshauer: DANKWORT (PDF)

Die Preisverleihung umrahmten Songs des Duos Litebelew (Constanze Jaiser und Andreas Wennemann). Dr. Constanze Jaiser erhielt vor genau 10 Jahren gemeinsam mit Jascha Pampuch den Annalise-Wagner-Preis. Dieser ging 2012 erstmals an einen Text für junge Leute, an die innovative Projektmappe „Ein Schmuggelfund aus dem KZ“. Heute leitet Dr. Constanze Jaiser das Projekt „zeitlupe“ der RAA Mecklenburg-Vorpommern, das mehrfach ausgezeichnet wurde, in diesem Jahr mit dem Obermayer Award 2022 aus den USA.

Im Kulturquartier Mecklenburg-Strelitz konnten die rund 60 Gäste der 31. Preisverleihung im Museum auf Entdeckungsreise in die Geschichte der Region Mecklenburg-Strelitz gehen. Ein „Digital-Tipp“ zum Digitaltag 2022 am 24. Juni war die „Familienrallye“ per Tablet. Die Sonderausstellung „Wilhelm Riefstahl 1883/1884. Oder: Wie malt man ein GROSSES Gemälde?“ zeigte Landschafts- und Genregemälde des bedeutendsten strelitzer Künstlers des 19. Jahrhunderts, dessen Leben und Werk u. a. von Annalise Wagner erforscht wurden.

Das Karbe-Wagner-Archiv präsentierte erstmals öffentlich das Manuskript des Kinderbuchs „Wo ist Ruth“ von Erika Michel-Wagner (Aufbau Verlag, 1961).
Die Neubrandenburger Regionalbibliothek zeigte Beispiele aus Annalise Wagners Sammlung „Historische Kinderbücher“, die in der Regionalbibliothek weitergeführt wird.

Das Kultur-Cafe lud „drinnen und draußen“ zum Verweilen ein. Dabei ließ sich gut u. a. in Publikationen von Annalise-Wagner-Preisträgern blättern oder im Regionalliteratur-Angebot des Kulturquartiers sowie der Neustrelitzer Buchhandlung Wilke stöbern.
 


Kontakt und mehr Informationen: Annalise-Wagner-Stiftung, c/o Regionalbibliothek, Marktplatz 1, 17033 Neubrandenburg, 0395 / 5551333, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Additional information