Am 26. Juni 2009 zeichnete die Annalise-Wagner-Stiftung im
Neubrandenburger Albert-Einstein-Gymnasium den
Reuter-Forscher Dr. Arnold Hückstädt mit dem
„Annalise-Wagner-Preis 2009“ aus.
Mit der Preisvergabe verwirklicht die Stiftung ein testamentarisches Vermächtnis
der Neustrelitzer Heimatforscherin und Autorin
Annalise Wagner (1903-1986). Der nach der
Stifterin benannte und mit 2500 Euro dotierte
regionale Literaturpreis würdigt seit 1992 jährlich
einen hervorragenden Text aus der oder über
die Region Mecklenburg-Strelitz und fördert
die weitere Aufarbeitung mecklenburgischer
Kulturgeschichte.
Dr. Arnold Hückstädt wurde geehrt für seine
hervorragende wissenschaftliche und sprachästhetische
Leistung als Kommentator der ersten vollständigen
Ausgabe von Briefen des Schriftstellers Fritz
Reuter (1810-1874). Der erste Band erschien
2009 im Rostocker Hinstorff-Verlag, Band 2 und
3 lagen der Jury des Annalise-Wagner-Preises
in der Manuskriptfassung vor.
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In
der Jury-Begründung heißt es u. a.:
„Sachlich, präzise und kenntnisreich
vermittelt der wissenschaftliche Kommentar Dr.
Hückstädts die notwendigen Informationen für
das Verständnis und die Einordnung der
Reuter-Briefe als historische Quellen – und
öffnet ganz subtil die Augen dafür, wie sich
in Reuters Briefen, in seinen Werken und
seiner Lebensgeschichte die Brüche und
Widersprüche seiner Zeit spiegeln. Dem Leser
erschließt sich so ganz unmittelbar ein
farbiges, facettenreiches, lebendiges Bild des
Menschen Fritz Reuter, seines sozialen
Umfeldes, der politischen, kulturellen und
gesellschaftlichen Bedingungen seines Lebens
und seiner literarischen Leistungen.“
In seiner Laudatio
machte Hartmut
Brun, Vizepräsident der Fritz Reuter
Gesellschaft, deutlich:
„Arnold Hückstädt ist heute der welt-beste Reuter-Forscher und –kenner“.
Mit seiner kritisch kommen-tierten Gesamtausgabe der Reuter-Briefe hat
Dr. Hückstädt „sein Lebenswerk gekrönt“,
„eine Kulturgeschichte des 19. Jahrhunderts
geschaffen, die ihresgleichen nicht findet“
– und „für die Reuter-Forschung ein
Jahrhundert-Werk“ vorgelegt.
Im Namen der Fritz-Reuter-Gesellschaft überreichte Hartmut Brun das Preisträgerbuch
an Schulleiter Dr. Dietmar Kittler – für
die Schulbibliothek des
Albert-Einstein-Gymnasiums.
Preisträger
Dr. Arnold Hückstädt stellte
in seinem Dankwort
u. a. eindrucksvoll dar, dass „ein
geschlossen vorliegendes Briefwerk
unverzichtbar
ist“, um „den Dichter Fritz Reuter,
sein Leben, sein Werk und seine Wirkung zu
verstehen und gültig zu interpretieren - und
den Zeitzeugen zu begreifen.“ Und er
betonte: „Die Briefe, die Reuter aus und nach Neubrandenburg
geschrieben hat, sind Zeugnisse tiefer
Verbundenheit mit dem Strelitzer Land und
seinen Menschen. Sie geben verlässliche Auskünfte
über sein Leben und seine Werke und erweisen
sich als ein unverstelltes Spiegelbild des
Menschen, des Dichters und des Zeitzeugen
Fritz Reuter.“
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Im Kreis von mehr als 150 Gästen überreichten
den Annalise-Wagner-Preis gemeinsam Herr Dr.
Reiner Wieland, stellvertretender Oberbürgermeister
der Stadt Neubrandenburg, Herr Andreas Grund,
Bürgermeister der Stadt Neustrelitz und Herr
Dr. Joachim Lübbert, Vorsitzender des
Kuratoriums.
In Anerkennung seines herausragenden Beitrages
zum „historischen Gedächtnis der Region
Mecklenburg-Strelitz“ zeichnete Bürgermeister
Andreas Grund den Annalise-Wagner-Preisträger
mit der Annalise-Wagner-Medaille der Stadt
Neustrelitz aus.
Herzliche Glückwünsche überbrachten u. a.
Herr Christoph
Pohland, Präsident des Kreistages
Mecklenburg-Strelitz, Herr Klaus
Salewski, Stadtpräsident der Stadt
Stavenhagen, Frau Regierungsdirektorin Dr.
Marlies Carstensen, Ministerium für Bildung,
Wissenschaft und Kultur / Abt. Kultur, Frau
Cornelia Nenz, Leiterin des
Fritz-Reuter-Literaturmuseums Stavenhagen,
Herr Dr. Florian Ostrop, Hinstorff Verlag
Rostock – und „Fritz Reuter“ alias Bernd
Blumhagen von der Niederdeutschen Bühne
Neubrandenburg.
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Umrahmt wurde die festliche Preisverleihung
von einem Schülerkonzert des Neubrandenburger
Albert-Einstein-Gymnasiums. Von Klassik bis
Pop präsentierten Jugendchor, Bands und
Solisten eine bunte Palette „selbstgemachter
Kultur“ und setzten einen Spot auf die
hervorragenden Leistungen junger Leute für
Kultur in Stadt und Region.
Die Annalise-Wagner-Stiftung dankte herzlich für
die Unterstützung der Stadt Neubrandenburg
und der Stadt Neustrelitz, für die Zustiftung
von Dr. Annette Leo, für alle Bewerbungen um
den Annalise-Wagner-Preis, für die Leistung
der ehrenamtlichen Jury-Mitglieder, für die
Hilfe von Fritz-Reuter-Gesellschaft,
Fritz-Reuter-Literaturmuseum Stavenhagen,
Hinstorff Verlag Rostock, Niederdeutsche Bühne
Neubrandenburg, Karbe-Wagner-Archiv
Neustrelitz, Weiland-Buchhandlung – und für
das große Engagement von Schulleitung, Schülern
und Lehrern des Albert-Einstein-Gymnasiums
Neubrandenburg rund um die Preisverleihung
2009!
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