Annalise-Wagner-Preisträgerin 2007

Jury des Annalise - Wagner - Preises 2007

Frau Kerstin Klim, Förderverein Regionalbibliothek e. V.

Frau Gudrun Mohr, Kuratorium Annalise-Wagner-Stiftung

Herr Klaus Granitzki, Geowissenschaftlicher Verein Neubrandenburg e. V.

Herr Georg Huschke, Kuratorium Annalise-Wagner-Stiftung

Herr Peter Maubach, Neubrandenburger Museumsverein e. V.

Herr Marco Zabel, Kuratorium Annalise-Wagner-Stiftung

schlägt einstimmig vor, mit dem Annalise-Wagner-Preis 2007 die als druckreifes Manuskript vorliegende Arbeit „Herrschaftliche Wohnhäuser auf den Gütern und Domänen in Mecklenburg-Strelitz : Architektur und Geschichte“ von Prof. Dr.-Ing. Sabine Bock zu würdigen.

Die Autorin legt einen beeindruckenden Katalog der Herren- und Domänenpächterhäuser für Mecklenburg-Strelitz vor. 208 Beiträge zu den einzelnen domanialen und ritterschaftlichen Gütern (ausgenommen sind nur die Bauhöfe der Residenzen und die zahlreichen Vorwerke) bilden auf mehr als 1.000 Seiten ein einzigartiges Kompendium. Sabine Bock vermittelt komprimiert eine beeindruckende Fülle von Daten und Fakten zu einem speziellen kulturgeschichtlichen Aspekt, die für die Orts-, Familien-, Wirtschafts-, Bau- und Kunstgeschichte der Region von Bedeutung sind. Angesprochen werden Wissenschaftler und Denkmalpfleger ebenso wie interessierte Laien, Ortschronisten und Touristiker sowie Touristen.

Neben der fachlichen Kompetenz der Schweriner Autorin muß vor allem die Bändigung der in fast 15 Jahren zusammengetragenen Quellen- und Materialfülle hervorgehoben werden. Vorgelegt wurde ein Abriss, der außerordentlich viel unveröffentlichtes Material und einen „Berg von Fakten“ vorstellt und dabei inhaltliche Dichte und sprachliche Qualität vereint.

Einheitlich gegliedert bestehen die Beiträge jeweils aus einer knappen Gutsgeschichte mit Hinweisen auf die weiterführende Literatur, Angaben zur Lage, Baugeschichte und zum Baubestand. Ausführungen zu Park- bzw. Garten- und Hofanlagen wie auch zur häufig wechselnden administrativen Zugehörigkeit ergänzen, Nachweise der Quellen, Abbildungen, Karten und Pläne komplettieren den Apparat.

Mit Blick auf unterschiedliche Länge und Informationsdichte der Beiträge sei bemerkt, daß Sabine Bock nicht den „kleinsten gemeinsamen Nenner“ zur Arbeitsgrundlage gemacht hat. Bedeutung erlangt diese Entscheidung vor allem für die Rezeptionsmöglichkeit der Arbeit über Mecklenburg-Strelitz hinaus. Die Erfassung der Herrenhäuser in einem historisch abgeschlossenen Untersuchungsgebiet wird so zur Basis für eine „Typologie des ostelbischen Herrenhauses“.

Schon jetzt scheint die Arbeit als neues Standardwerk zur (Architektur-)Geschichte von Mecklenburg-Strelitz und als Beitrag zur Landesgeschichtsschreibung angesprochen werden zu können.



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